Aus Anlass des hundertsten Todes- und hundertfünfzigsten Geburtstages von Natsume Sôseki (09.02.1867–09.12.1916) haben wir einige Kapitel seines Romans Mon (門, 1910) ins Deutsche übertragen. Sie handeln vom Aufenthalt eines Mannes in einem Zentempel. Dieser Sôsuke in seiner grüblerischen Lebenskrise trägt ganz offensichtlich autobiografische Züge seines Erfinders. Natsume Sôseki, der in Deutschland durch Ich der Kater, Der Tor von Tokio, Kokoro, Sanchirôs Wege und Hinter der Glastür beliebt wurde, verbrachte im Jahr 1894 einige Zeit im Engakuji und praktizierte dort die Zenmeditation unter dem Meister Sôen Shaku (1860–1919), der u. a. auch den im Westen als Zenexperten bekannt gewordenen D. T. Suzuki unterwies.
Das Haupttor eines Zentempels wird sanmon (三門 oder 山門) oder sangedatsumon genannt. Letzteres steht für das „Tor der drei Befreiungen“ (三解脱門): Erleuchtung, Formlosigkeit und Nicht-Eingreifen. Der gesamte Roman wurde von Francis Mathy (London 1972) und William F. Sibley (New York 2012) unter dem Titel The Gate ins Englische übersetzt.
Im zweiten Teil des Büchleins stellen wir Gedichte Natsumes vor, insbesondere solche mit (zen-)buddhistischen Bezügen. Sie sind bereits in der Reihe »Zen-Gedichte« separat als Kindle E‑Book erschienen.
Natsume Sôseki: Das Tor & Haiku. Angkor Verlag. 64 Seiten. 4,90 €. ISBN: 978–3‑936018–89‑9.
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